Es ist das gemeinsame Musizieren, das Menschen zusammenführt. Doch eine dauerhafte Kapelle entsteht erst, wenn sich alle Mitglieder „vereint“ fühlen und außer musikalischen auch noch mitmenschliche Gemeinsamkeiten entdecken.
Dieser Gedanke wird es wohl gewesen sein, der im Jahre 1895 zwölf Musikanten dazu veranlasste, unter der Initiative von Michael und Jakob Herr eine Musikkapelle in Benningen zu gründen.
Folgt man den Überlieferungen, so geht die musikalische Zeitgeschichte in Benningen allerdings bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Dass hier lange Zeit vor dem heute gefeierten Gründungsdatum Musik erklang, beweisen Bürokopien des Staatsarchivs Neuburg, die 1985 gefunden wurden. Diesen zufolge hatte bereits im Jahre 1836 ein Musikchor in Benningen bestanden, der von Lehrer Joseph Imberger geleitet wurde, von seinem Fortbestand fehlen aber jegliche Aufzeichnungen.
Schließlich trafen sich im Jahre 1894 vier musikbegeisterte junge Burschen namens Michael Herr, Jakob Herr, Lorenz Fürgut und Michael Merk zum gemeinsamen Musizieren. Bald fanden sie interessierte Zuhörer, aus denen 1895 acht weitere junge Musikanten hervorgingen. Dies waren Franz Josef Kustermann, Anton Wiedemann, Alois Bühler, Vinzenz Henkel, Georg und Rudolf Schaber, Ulrich Boxler und Konstantin Kling. Als Dirigent und Ausbilder konnte Musikdirektor Seele aus Memmingen gewonnen werden.
Unterlagen der Kirchenstiftung zufolge spielte die Blasmusik dann erstmals am 4. August 1895 bei der Primizfeier des H. H. Georg Suiter zu Benningen beim Festzug und dem anschließenden Gottesdienst.
Von da an spielte die Kapelle immer wieder zu kirchlichen Feierlichkeiten, Beerdigungen, Christbaumversteigerungen, Prinzregentenfeiern und Inspektionen bei der Freiwilligen Feuerwehr. So weist die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr folgendes aus: „An die Benninger Musikanten am 7. Januar 1899 bei der Christbaumverlosung 25 Mark und 8 Mark fürs Essen bezahlt“.
Ab dem Jahr 1899 übernahm der 1. Trompeter Michael Herr den Dirigentenstab, nachdem Direktor Seele nach Lautrach verzogen war. Zu diesem Zeitpunkt traten die Musiker bereits in der Feuerwehruniform auf.
Auch die ersten großen Auftritte ließen nicht lange auf sich warten. So spielte man im Jahre 1900 beim großen Fischertagsumzug in Memmingen und bei der Einweihung der Bahnstrecke Ottobeuren – Ungerhausen.
Michael Herr leitete die Kapelle mit Umsicht und Können bis zu seinem allzu frühen Tode im Jahre 1904. Er starb im Alter von 27 Jahren. Nun übernahm der 1. Flügelhornist Franz Josef Kustermann die Leitung der Kapelle. Neben den bisherigen Auftritten wurde alsdann noch sehr viel bei Hochzeiten gespielt. Vor allem sei erwähnt, dass 1905 beim Besuch der Königlichen Hoheit Prinz Ludwig von Bayern in Memmingen gespielt werden durfte.
Die Auftritte der jungen Kapelle wurden nun immer häufiger. Oft spielte sie sogar in Kempten auf der Burghalde und im Hofgartensaal in Immenstadt. Ihr Ruf über so weite Entfernungen zeugt von ihrem großen Können und von der Liebe zur Blasmusik.
Als viele der Musiker 1915 zum Kriegsdienst eingezogen wurden, blieben leider nur noch einige ältere Musikanten übrig, die vom Kriegsdienst verschont, bei kirchlichen Anlässen und Heldenehrungen auftraten.
Nach dem Ersten Weltkrieg konnte man ab 1919 bei der großen Kriegsheimkehrerfeier zusammen mit mehreren Kameraden aus Memmingerberg wieder regelmäßig Musik machen. Bereits ein Jahr später wurde mit der Ausbildung zehn junger Musiker begonnen. Es waren dies Paul Unsinn, Ulrich und Hans Nägele, Anton Rogg, Joseph Kerler, Georg Wäckerle, Martin Wechsel, Xaver Krattenmacher, Hans Fröhlich, Josef Kern und Georg Boxler. Weitere neun Burschen aus Herbishofen und Albishofen schlossen sich 1922 der Blasmusikgesellschaft Benningen an, da diese wegen Konfessionsschwierigkeiten mit Lachen nicht in die dortige Kapelle aufgenommen wurden. Die Ausbildung der Benninger Jungmusiker übernahmen Franz Kustermann und Dirigent Anton Wiedemann, die der Herbishofer die Herren Zeh und Held aus Memmingen.
Ab dieser Zeit übernahm die Kapelle wiederum häufig die musikalische Gestaltung von Hochzeitsfeiern. Das Entgelt dafür betrug pro Mann fünf Maß Bier und dazu das Tanzgeld, das die Paare nach jeder Tour bezahlen mussten. 1923 konnte zusammen mit den Herbishofern das erste Konzert gespielt werden. Fortan sprach man von der Musikgesellschaft Benningen – Herbishofen. Die Leitung der Kapelle hatte zu diesem Zeitpunkt Musikdirektor Julius Gratz aus Memmingen.
Bereits 1926 meldeten sich wieder acht junge Burschen zur Musikkapelle. Dies waren Josef Wiedemann, Anton Graf, Karl Kustermann, Stefan Kling, Hans Kustermann, Franz Rauth, Josef Demmler und Josef Grambihler. 1931 löste sich die Musikkapelle von Lachen auf und neun Musiker schlossen sich der Benninger Kapelle an, worauf sie sich Musikkapelle Benningen – Lachen nannte.
1932 wählte die Musikkapelle Benningen – Lachen ihre erste Vorstandschaft mit folgender Besetzung: 1. Vorstand Jakob Hörger, Kassierer Stefan Kling, 1. Beirat Paul Unsinn, 2. Beirat Tobias Schwarz. Als Nachfolger von Dirigent Julius Gratz wurde Lehrer Karl Schnieringer bestimmt. Der Monatsbeitrag wurde auf 20 Pfennige festgesetzt. In der Folge hatte die Kapelle jährlich 25 bis 30 Auftritte. Um weiteres Geld in die Kasse zu bringen, hielt man auch jährlich ein „Kranzen“ ab.
Der Zweite Weltkrieg riss große Lücken in die Reihen der Musikkameraden. Trotzdem kam das musikalische Schaffen nie ganz zum Erliegen. Oft in kleiner Besetzung traten die wenigen Musiker in dieser schwierigen Zeit an der heimatlichen Gedenkstätte auf, um mit Trauermelodien den gefallenen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen.
In den schweren Nachkriegsjahren holte man Verstärkung aus Memmingen, um einigermaßen über die Runden zu kommen.
1950 konnte mit einer 16 Mann starken Kapelle unter dem Dirigenten Hermann Geisler begonnen werden. Auch junge Burschen aus Lachen und Umgebung hatten sich wieder angeschlossen. Doch zwei Jahre später gründete Lachen eine eigene Kapelle worauf fünf Musiker die Musikkapelle Benningen verließen.
Verstärkt durch Jüngere und Heimatvertriebene konnte am 21.03.1954 der Musikverein wieder ins Leben gerufen werden. 1. Vorstand wurde Gottfried Kustermann, 2. Vorstand Anton Kustermann, Schriftführer Georg Gäbele und zum Kassier wurde Clemens Kustermann gewählt. Noch im September des gleichen Jahres konnte ein Konzert abgehalten werden.
1956 hatte man beim Wertungsspiel in Westerheim mit Erfolg teilgenommen. In den folgenden Jahren wirkten die Musiker regelmäßig bei kirchlichen Festen wie Weißer Sonntag, Kreuzumgang, Fronleichnam, Kirchweih und Kriegerjahrtag mit. Außerdem wurden Konzerte abgehalten und Ständchen zu Hochzeiten und Geburtstagen gespielt.
Da nach und nachdem einige Musiker die Kapelle verließen, konnte die Kapelle bis zum Jahr 1968 nur noch ohne regelmäßiges Proben und mit Aushilfen aus Memmingen bei bestimmten kirchlichen Anlässen auftreten. Ein Spross der Benninger Musikkapelle schaffte es damals bis zum Berufsmusiker bei den Bamberger Philharmonikern, der Posaunist Willi Sollner.
In den darauffolgenden Jahren halfen auch immer wieder unsere Musikfreunde aus Lachen aus und brachten damit ihre stetige Verbundenheit zum Ausdruck.
Bis schließlich Ende des Jahres 1974 Hermann Bilgeri, Anton Kustermann und Günter Pade den Mut hatten und die Initiative ergriffen, mit der Musikkapelle einen Neuanfang zu wagen. Als Dirigent konnten sie Hans Bernhard, einen Musiker der Ollarzrieder Hochlandkapelle, gewinnen. Zum 1. Vorstand wurde am 24.01.1975 Herbert Rieß gewählt, zu dessen Stellvertreter Günter Pade. Kassier wurde Hermann Bilgeri und Schriftführer Franz Maidel sowie Ludwig Gaum und Karlheinz Eder Beisitzer. Der Jahresbeitrag betrug 12,– DM.
Neben Einzelunterricht, der von Hans Bernhard, Herbert Rieß, Herbert Trautwein, Karlheinz Eder, Gerhard Diepolder und Anton Kustermann übernommen wurde, fanden ab April 1975 wieder regelmäßig Gesamtproben im Vereinsraum der Turnhalle statt. Der erste öffentliche Auftritt war die Umrahmung der Fronleichnamsprozession am 29. Mai 1975. Zum Jahresende war die junge Kapelle auf bereits 38 Mädchen und Burschen angewachsen.
Seit dem Jahr 1976 wurden auch wieder regelmäßig Konzerte abgehalten. Am 12. Juni nahm die Kapelle nach längerer Pause wieder an Wertungsspielen teil; diese fanden im Rahmen des Bezirksmusikfest in Frickenhausen statt. Der Erfolg war mit einem 2. Rang in der Unterstufe eher bescheiden. Aber bereits zwei Wochen später beim Kreismusikfestes in Rot a. d. Rot wurde bei Wertungsspielen ein 1. Rang in der Unterstufe erspielt.
Dank vieler Gönner konnten die 35 Musiker 1977 mit neuer Tracht eingekleidet werden. Ein Jahr später wurde der Verein unter dem Namen „Musikkapelle Benningen e.V.“ in das Vereinsregister eingetragen
1979 knüpfte die Kapelle freundschaftliche Bande mit den Musikern aus Benningen am Neckar. Federführend waren dabei die Vorstände der beiden Kapellen, Otto Kurz von den Neckar- und Herbert Rieß von den Allgäu-Benningern. Diese Freundschaft wird bis heute durch gegenseitige Besuche bei den Straßenfesten am Neckar und den Sommerfesten im Allgäu, bei Konzerten, Jubiläen und Musikfesten gepflegt.
Fortwährend wurden junge Musiker ausgebildet. Um diesen den Einstieg in die Hauptkapelle zu erleichtern, wurde 1981 eine Jugendkapelle gegründet. Die Nachwuchsmusiker werden auf diese Weise an das Orchesterspiel herangeführt und haben dann bei der Übernahme zu den „Großen“ weniger Schwierigkeiten. Die Vorbereitungen, verbunden mit der Leitung der Jugendkapelle, übernahm der stellvertretende Dirigent Herbert Rieß.
Die Teilnahme an den Bezirksmusikfesten und den zugehörenden Wertungsspielen ist bis heute eines der wichtigsten Ereignisse im musikalischen Jahresablauf. Der Verbleib in der Unterstufe dauerte auch nicht lange. Mit viel Einsatz und einer bedeutenden Leistungssteigerung wagte die Kapelle den Sprung in die Mittelstufe. Die Ergebnisse wurden immer besser. Der größte Erfolg in der Mittelstufe war das Abschneiden beim Wertungsspiel in Wolfertschwenden 1984, es gab einen 1. Rang mit Auszeichnung mit 119 von 120 möglichen Punkten.
Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war im Jahr 1985 die Ausrichtung des 28. Bezirksmusikfestes im Bezirk 6 Memmingen. Dies wurde der Musikkapelle zum 90-jährigen Gründungsjubiläum übertragen. Erstmals fanden Wertungsspiele in Benningen statt, die am 29., 30 Juni und 6. Juli durchgeführt wurden. 20 Musikensembles von der Unter- bis zur Höchststufe stellten sich den Wertungsrichtern. Es war ein Fest der Freude und Fröhlichkeit mit einem anspruchsvollen Programm über vier Tage hinweg. Beim großen Festumzug nahmen 63 Kapellen und Gruppen teil.
Dieses Fest war aber bereits überschattet von der schweren Krankheit des Dirigenten Hans Bernhard. Sein allzu früher Tod im Alter von 48 Jahren hinterließ eine große und schmerzliche Lücke. Eine große Anzahl von Freunden und die Kapellen Hochland und Benningen gaben ihm das letzte Geleit am 4. Oktober 1985.
Sein Sohn Ralf übernahm die Leitung der Kapelle. Die Qualifikation dazu erwarb er sich auf den Dirigentenlehrgängen des ASM an der Musikakademie in Marktoberdorf. Er führte die Kapelle als Dirigent bereits 1987 beim Wertungsspiel in Frickenhausen zu einem Höhepunkt der musikalischen Leistungen, eines 1. Rangs mit Auszeichnung in der Oberstufe.
1986 erhielten die Musiker eine neue Tracht. Nachdem die Mädchen rechtzeitig zum Bezirksmusikfest 1985 mit Dirndl eingekleidet wurden, zogen nun die Burschen die Lederhosen an. Diese allgäu-schwäbische Tracht rundet seitdem das musikalische Erscheinungsbild optisch ab.
Im Dezember 1988 verstarb plötzlich und unerwartet das langjährige Vorstandsmitglied Hermann Bilgeri. Er war maßgeblich an der Wiedergründung beteiligt, als Kassier war er darauf bedacht, dass die Fördergelder und Spenden nicht versiegten, ein wichtiges Anliegen gerade in den Jahren des Aufbaues. Er war ein großer Freund und Gönner der Musikkapelle, der Verein ist ihm zu großem Dank verpflichtet.
Als einzige Kapelle des Bezirks 6 traten die Benninger zum Wertungsspiel beim Bundesmusikfest des ASM am 20. Mai 1990 in Augsburg an und erspielten einen 1. Rang mit Belobigung. Am Nachmittag beteiligte sie sich auch am großen Festzug durch die Stadt. Bereits 4 Wochen später nahmen die Benninger Musiker wieder am Wertungsspiel, diesmal im Rahmen des Bezirksmusikfests in der Nachbargemeinde Memmingerberg teil und erreichten ebenfalls das Prädikat 1. Rang mit Belobigung.
Dank einer guten Vereinsführung ging es seit der Wiedergründung der Kapelle im Jahr 1975 stetig aufwärts. So fanden immer wieder Auftritte weit über die Grenzen des Landkreises hinaus statt, wie 1978 und 1985 in Nufringen, 1981 und 1987 in Südtirol, 1988 in Rüdesheim am Rhein, 1995 in Lahnstein bei Koblenz beim Heimatfest sowie mehrere Auftritte in Benningen am Neckar; zuletzt 2002 in Weimar zum Stadtfest.
Eine viertägige Konzertreise nach Frankreich im Mai 1992 gehörte bisher zu den eindrucksvollsten Erlebnissen: Standkonzerte unter dem Eiffelturm und vor Schloss Versailles, offizielle Empfänge in der Deutschen Botschaft und in der Stadt Compiègne sowie die erste Ehrenbezeugung mit französischer und deutscher Hymne am Waggon im Wald von Compiègne, dem französischen Kriegerdenkmal der beiden Weltkriege. Organisiert und vorbereitet wurde diese Reise von Henri Dellinger und seiner Frau Rita, geborene Wechsel aus Benningen. Sie luden schließlich alle Teilnehmer zu einem Abschlußessen dieser unvergesslichen Reise zu sich nach Hause ein. Zuvor gestaltete die Kapelle mit verschiedenen Gruppen den Gottesdienst in Dellingers Heimatort Saint Geneviève. Als Dank spielte die Kapelle dem gastgebendem Ehepaar ein Ständchen mit den beiden Nationalhymnen zum Abschied.
1994 stellte Vorstand Herbert Rieß nach 19-jähriger Tätigkeit sein Amt zur Verfügung. Für seine großen Verdienste wurde er vom ASM mit der „Goldenen Ehrennadel“ ausgezeichnet. Für die geleistete Arbeit sei ihm von der Musikkapelle recht herzlich Dank gesagt. An seine Stelle rückte der bisherige 2. Vorstand Manfred Sinner.
1995 feierte die Kapelle im September ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Kameradschaftstreffen. Dieses Jubiläum erhielt seinen besonderen Glanz durch die Verleihung der „PRO MUSICA-Plakette“, gestiftet von Bundespräsident Heinrich Lübke, unterzeichnet von Bundespräsident Roman Herzog. Dieses Bezirksmusikertreffen wurde vier Tage lang harmonisch und fröhlich gefeiert. Am Festumzug bei sonnigem Wetter nahmen 59 Gruppen teil. Geplant war aus diesem Anlass ursprünglich die Ausrichtung des Bezirksmusikfests, den Zuschlag dazu erhielt aber die Musikkapelle Harmonie Frechenrieden. Dabei nahm die Kapelle an den Wertungsspielen in der Oberstufe und der Marschmusikbewertung teil, sie erspielte sich – passend zum Jubiläumsjahr – zweimal einen 1. Rang mit Auszeichnung.
Der langjährige 2. Vorstand und Ehrenmitglied Günter Pade musste noch im Dezember des selben Jahres zu Grabe geleitet werden. Er war, gemeinsam mit seinem Freund Hermann Bilgeri, die treibende Kraft bei der Wiedergründung. Durch seine Beziehungen und Verbindungen öffnete er viele Türen für den jungen Verein. Er hat sich um die Musikkapelle verdient gemacht.
Im Alter von 85 Jahren verstarb am 28.03.1996 unser Ehrenmitglied Herr Stefan Kling. Er war von 1926 bis Anfang der 60er Jahre als Flügelhornist aktiver Musiker in Benningen und wirkte einige Jahre als Kassier und Beisitzer in der Vorstandschaft mit.
1997 bereitete sich die Musikkapelle Benningen erstmals mit einem Probenwochenende auf das Frühjahrskonzert vor. In der voll besetzten Festhalle wurde dieses fleißige Proben durch eine beeindruckende Interpretation des Programms belohnt.
In diesem Jahr wurde erstmals ein Herbstfest gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr und dem Fußballclub Benningen unter dem Slogan „S´ andere Fescht“ veranstaltet. Leider entsprach die Resonanz nicht den Erwartungen und so blieb es bei der Einmaligkeit.
Am 09.02.1998 verstarb unser Ehrenmitglied Johann Kustermann im Alter von 86 Jahren.
Auch in diesem Jahr wurde wieder ein Probenwochenende abgehalten, diesmal in Schwangau bei Füssen. Daneben wurden zahlreiche Auftritte von der Kapelle gestaltet, wie zum Beispiel in Benningen am Neckar, Lahnstein am Rhein oder auf dem Nebelhorn.
1999 beteiligte sich die Kapelle an zwei Wertungsspielen. In Sontheim veranstalteten die Bezirke 6 und 10 (Memmingen und Mindelheim) einen gemeinsamem Wettbewerb. Die Musikkapelle Benningen nahm daran in der Oberstufe teil und erreichte einen 1. Rang mit Auszeichnung. Beim Wertungsspiel in Heiligkreuz bei Kempten (Bezirk 1 im ASM) stellten wir uns erstmals in der Höchststufe den Wertungsrichtern und erreichten auf Anhieb und einen 1. Rang mit Auszeichnung. Solche Leistungen waren nur durch ein besonders großes Engagement der Aktiven und des Dirigenten zu erzielen.
Im Jahre 2002 stellte Manfred Sinner nach achtjähriger Tätigkeit als 1. Vorstand sein Amt zu Verfügung. Dies wurde von Anton Kustermann jun. übernommen. Die Wahl zu dessen Stellvertreter fiel auf Lothar Müller.
Der Beweis eines erfolgreichen musikalischen Engagements war die Einladung des bayerischen Landwirtschaftministers zur Grünen Woche 2005 in Berlin. Diese durfte von unserer Kapelle musikalisch eröffnet und umrahmt werden.
In den vergangenen Jahre traten die Benninger Musiker durchschnittlich 38 mal an die Öffentlichkeit. Auch wird jährlich neben dem Konzert ein Faschingsball und ein Gartenfest veranstaltet. Die Neuanschaffung zahlreicher vereinseigener Instrumente sowie einer kompletten Verstärkeranlage trugen wesentlich zur Vervollständigung und Abrundung des Klangkörpers bei. Dabei wird der Verein durch zahllose ehrenamtliche Stunden mit Leben erfüllt und nicht zuletzt von vielen Einzelpersonen mit ihren Spenden und der Gemeinde Benningen durch ideelle und finanzielle Unterstützung mitgetragen.
Musikalisch versucht die Kapelle heute den Bogen von symphonischer Blasmusik zur gehobenen Unterhaltungsmusik zu spannen. Dabei sollen die Tradition der Blasmusik ebenso bewahrt, wie auch die Vorstellungen der jüngeren Generationen berücksichtigt werden. Dass hier Dirigent Ralf Bernhard den richtigen Weg eingeschlagen hat, beweisen die derzeit 55 aktiven Musiker durch ihre Freude am Musizieren. Darüber hinaus sind 12 Mädchen und Buben in Ausbildung. Unterstützt wird der Klangkörper von 176 passiven Vereinsmitgliedern.
Der Chronist
Franz Kustermann